„Die Stadt im europäischen Mittelalter“ - so heißt ein Themengebiet in Geschichte für die Klassenstufe 6. Hier schauen wir uns an, wie und warum aus Dörfern Städte wurden, wie die Gesellschaft aufgebaut war und wie die Prinzipien der Lehns- und Grundherrschaft funktionierten. Ein schönes und spannendes Thema, aber viel interessanter ist es, Dinge selbst zu erleben. Deshalb versuchten wir es mal mit den Baustoffen, die auch damals von den einfachen Leuten verwendet wurden: Holz, Lehm und Stroh.

Zunächst mussten die SuS in 2er Teams mit einer Bügelsäge Stämme zersägen. Hier bestand die Herausforderung darin, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden und dann gleichmäßig zu arbeiten. Für viele sehr herausfordernd. Danach ging es ans Entrinden mit einem Schäleisen. Auch hier war Teamwork gefragt, denn einer musste den Stamm festhalten, während der andere das Werkzeug bediente. Die fertigen Stämme wurden anschließend auf ein Holzbrett gestellt, damit für den nächsten Arbeitsschritt die Axt nicht stumpf wird. Dann bauten die Schüler Palisaden, die früher für Zäune verwendet wurden. Das fühlte sich an, wie „Bleistift-Anspitzen“ in GROSS. 

Sehr faszinierend war auch das Arbeiten mit Lehm. Im Prinzip ist das einfache „Erde“ vermischt mit Wasser. Die Schüler bewarfen damit eine alte Wand auf unserem neuen Schulgrundstück und durften sich danach versuchen im Verputzen derselben. Hierfür benötigte man einen einfachen Spachtel. Leider war die Zeit viel zu schnell vorbei! 

Was wir dabei bestaunten: auch heute noch benutzen wir diese Baustoffe ​und insbesondere der Lehm wurde erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt, weil er in modernen Häusern und Altbauten für ein tolles Raumklima sorgt. Damals war das nicht so einfach ohne Heizung und andere „Gemütlichkeitsfaktoren“.